„Am Sonntag, dem ersten Tag der Woche, in aller Herrgottsfrühe, gingen die Frauen mit dem Balsam, den sie besorgt hatten, zum Grab. Der Stein aber, der das Grab verschlossen hatte - er war weggerollt worden.“ (Lk 24,1-2)
Woran denken Sie beim Stichwort „Sonntag“? Ausschlafen? Gemütliches Frühstück? Tatort?
Für Christen ist der Sonntag der erste Tag der Woche, der Tag Gottes. Ein Tag, der sich gerne von allen anderen Wochentagen absetzen soll, vielleicht durch mehr Zeit für sich und die Familie, aber eben auch durch Zeit für und mit Gott.
Unsere Sonntagsgedanken sind wöchentliche Impulse von unterschiedlichen Menschen, meist zu den Schrifttexten des jeweiligen Sonntags. Lassen Sie sich inspirieren und machen Sie Ihren Sonntag zu einem besonderen Tag!
Sonntagsgedanken November 2024
Joh 18, 33B - 37
An diesem Sonntag feiern wir den "König" Christus, der durch seine Worte und sein Leben ein ganz anderes Königtum bezeugt als wir uns das vielleicht vorstellen: kein Glanz und Gloria, keine Starallüren, stattdessen: Dienst und Hilfe für die Menschen, Leiden und Mitleiden mit denen, die keine Rechte haben, die keine Anerkennung erfahren. Seine Macht ist die liebevolle Zuwendung zu den Menschen.
Christian Adolf
Mk 13, 24-32
Irgendwann wird Gott kommen und die Welt vollenden - Das ist christlicher Glaube. Wann das sein wird, ist nicht klar. Aber das führen die letzten Sonntage des Kirchenjahres noch einmal vor Augen: Die Zeit ist endlich! Aber wir dürfen gespannt sein auf das, was kommt: Die neue und vollendete Welt Gottes, wo Gott alle Tränen von unseren Augen abwischt und alle zu ihrem Recht kommen.
Christian Adolf
Mk 12, 38-44
Jesus stellt an diesem Sonntag eine Witwe und ihr Geldopfer in den Mittelpunkt. Den geistigen Eliten der damaligen Zeit wirft er dagegen Heuchelei und Habgier vor. Deutlich wird: Wir können uns das Leben nicht verdienen, sondern es ist Geschenk und Reichtum verleitet dazu, sich Gott gegenüber zu verschließen, sondern eher Macht und Ansehen an die erste Stelle zu setzen. Die Witwe dagegen gibt alles, was sie besitzt. Sie setzt alles auf eine Karte.
Christian Adolf
Mk 12, 28b-34
Das klingt eigentlich sehr unspektakulär und einfach, was Jesus im Evangelium dieses Sonntags auf die Frage antwortet, welches Gebot denn das wichtigste sei: Gott und den Nächsten lieben, aus ganzem Herzen. Aus dieser Grundhaltung heraus bekommen alle anderen Gebote ihren Sinn und ihre Bedeutung. Wer dieses Kerngebot verstanden hat, wer verstanden hat, was Gott will, der oder die wird entsprechend handeln und leben und zwar aus ganzem Herzen!
Christian Adolf
Sonntagsgedanken Oktober 2024
Mk 10, 46b - 52
"Ich möchte sehen können." - Mit diesem Wunsch wendet sich Bartimäus an Jesus. Sehen zu können ist für viele eine Selbstverständlichkeit, aber vielleicht steckt bei Bartimäus auch der Wunsch nach Orientierung dahinter. Was ist wichtig im Leben? Wie finde ich meinen Weg? Worauf kommt es an? -- Bartimäus vertraut auf Jesus. Er traut Jesus zu, dass er Antworten auf seine Fragen hat. Jesu Wort und Leben können uns aus den Routinen und Alltäglichkeiten unseres Lebens herausrufen zu einem Leben mit mehr Tiefe.
Christian Adolf
Mk 10, 35-45
Jakobus und Johannes bitten Jesus im heutigen Evangelium in der neuen Wirklichkeit Gottes rechts und linke neben ihm sitzen zu dürfen. Was menschlich vielleicht verständlich erscheint (sie wollen sicher gehen, dass sie einen guten Platz bei Gott finden), löst bei Jesus Unverständnis aus. Für ihn ist das Reich Gottes nichts Statisches, wo man "sitzt", sondern eher etwas, das sich ereignet: Menschen, die sich für das Leben anderer einsetzen, ohne dabei zu sehr auf sich selbst zu achten. Es geht darum, das eigene Leben als Dienst an Menschen zu verstehen: andere im Blick haben, unterstützen, zum Leben verhelfen dort, wo vielleicht alles schon aussichtslos erscheint. Es geht nicht um das Herrschen, sondern um das Dienen, um Gottes Willen.
Christian Adolf
Mk 10, 17-30
Wer Jesus nach dem Weg zum ewigen Leben fragt, muss damit rechnen, dass er eine unbequeme Antwort bekommt. Der junge Mann im heutigen Evangelium soll auf seinen Reichtum verzichten und stattdessen einen Schatz im Himmel anlegen. Ich glaube, es geht Jesus nicht in erster Linie um Fragen des Besitzes, sondern um die Frage, welche Priorität Gott in meinem Leben hat. Ist er wirklich "groß" für mich und orientiere ich mich an ihm? Oder stehe ich in der Gefahr, dass andere Dinge (wie der Besitz) größer und bedeutender sind in meinem Leben?
Christian Adolf
Mk 10, 2-16
Die Pharisäer testen Jesus mal wieder im heutigen Sonntagsevangelium und wollen sehen, was er zu sagen hat. Er lässt sich aber nicht aufs Glatteis führen, sondern spricht auf der einen Seite von einer tragfähigen Treue, auf der anderen Seite von Barmherzigkeit und Vergebungsbereitschaft. Beides sind Grundlagen in Beziehungen und Partnerschaften. Jesus ermutigt zu einer Haltung der Liebe und dazu, ohne Selbstgerechtigkeit miteinander auf dem Lebensweg zu bleiben, einander zu stützen und zu begleiten.
Christian Adolf