„Am Sonntag, dem ersten Tag der Woche, in aller Herrgottsfrühe, gingen die Frauen mit dem Balsam, den sie besorgt hatten, zum Grab. Der Stein aber, der das Grab verschlossen hatte - er war weggerollt worden.“ (Lk 24,1-2)
Woran denken Sie beim Stichwort „Sonntag“? Ausschlafen? Gemütliches Frühstück? Tatort?
Für Christen ist der Sonntag der erste Tag der Woche, der Tag Gottes. Ein Tag, der sich gerne von allen anderen Wochentagen absetzen soll, vielleicht durch mehr Zeit für sich und die Familie, aber eben auch durch Zeit für und mit Gott.
Unsere Sonntagsgedanken sind wöchentliche Impulse von unterschiedlichen Menschen, meist zu den Schrifttexten des jeweiligen Sonntags. Lassen Sie sich inspirieren und machen Sie Ihren Sonntag zu einem besonderen Tag!

Sonntagsgedanken April 2025
Joh 8, 1-11
Wie leicht ist es doch, über das Herz und die Gesinnung anderer Menschen zu urteilen. Ich erwische mich selbst oft dabei und muss mir dann eingestehen: Du warst zu schnell, zu oberflächlich, zu sehr überzeugt von dir selbst. Jesus macht bei der Begegnung mit der Ehebrecherin deutlich: Eine Strafe, Ausgrenzung oder gar der Tod helfen nicht, um wieder zurück ins Leben zu finden. Für die Frau ist es die liebende und vergebende Haltung Jesu, die ihr einen Neuanfang ermöglicht. Daran kann und soll ich mir ein Beispiel nehmen.
Christian Adolf
Sonntagsgedanken März 2025
Lk 15, 1-3.11-32
Das Gleichnis vom verlorenen Sohn / vom barmherzigen Vater lese ich immer wieder gerne und entdecke auch immer wieder neue Perspektiven. Ich kann mit allen beteiligten Personen mitfühlen. Der Vater, der froh ist, dass sein (jüngerer) Sohn wieder daheim ankommt; der jüngere Sohn, der aus seinem bisherigen Leben ausbricht und die Welt entdecken will und natürlich auch der ältere Sohn, der daheim die Stellung hält, alles für seinen Vater tut, sich aber nicht gesehen fühlt, vermeintlich keine Wertschätzung erfährt. Und immer wieder wird beim Lesen deutlich: Gottes Maßstäbe sind andere als die der Menschen.
Christian Adolf
Lk 13, 1-9
Was mache ich aus meinem Leben? Die Frage lässt sich aus dem Gleichnis vom Feigenbaum aus dem heutigen Evangelium herauslesen. Die Frage zu stellen ist sicherlich zwischendrin immer wieder richtig und wichtig. Fast wichtiger ist aber noch der Umgang des Winzers mit dem vermeintlich fruchtlosen Baum. Er gibt ihm eine erneute Chance. Ich lese daraus: Ein Neufang ist bei Gott möglich, immer wieder, auch heute.
Christian Adolf
Lk 9, 28b-36
Es gibt manchmal Situationen oder Ereignisse, bei denen wir die Dingen plötzlich in einem anderen "Licht" sehen. Um einen solchen Moment geht es heute im Evangelium. Es erzählt von der "Verklärung" Jesu. Die Jünger sehen Jesus nun in einem anderen Licht. Sie sehen und erfahren auch einmal deutlich, wer er eigentlich und in Wirklichkeit ist: Gottes geliebter und auserwählter Sohn. Und dieser "lichte" Moment wird ihr weiteres Leben, ihren weiteren Weg prägen.
Christian Adolf
Lk 4, 1-13
An diesem Sonntag beschreibt der Evangelist Lukas, wie der Teufel Jesus in Versuchung führt, ohne Erfolg. Der Teufel versucht es mit drei Versprechungen, die für Menschen immer wieder verlockend sind: Macht, Besitz und Anerkennung. Wer möchte nicht gerne "mächtig" sein? Wer will nicht gerne Dinge "besitzen" oder tut Dinge, damit er oder sie Anerkennung dafür bekommt? Vielleicht kann ich in den kommenden Tagen einmal darauf achten, welcher Verlockungen mich reizen. -- Jesus widersteht all diesen weltlichen Verlockungen. Er weiß sich von Gott gesandt und seinen Plänen verpflichtet.
Christian Adolf
Lk 6, 39-45
Im Evangelium dieses Sonntags spricht Jesus in vielen Bildworten, die alle in den Schlusssatz münden: "Wovon das Herz überfließt, davon spricht sein Mund." - Übersetzt heißt das vielleicht so viel wie: Was mein Herz prägt und erfüllt, das wird auch mein Sprechen und Handeln prägen. Jesus möchte, dass wir Menschen "guten Herzens" sind, die sich auf ihn und auf seine Worte ausrichten. Aus dem "guten Herzen" heraus folgt dann fast natürlich ein Sprechen und Handeln im Geiste und Sinne Jesu.
Christian Adolf