„Am Sonntag, dem ersten Tag der Woche, in aller Herrgottsfrühe, gingen die Frauen mit dem Balsam, den sie besorgt hatten, zum Grab. Der Stein aber, der das Grab verschlossen hatte - er war weggerollt worden.“ (Lk 24,1-2)
Woran denken Sie beim Stichwort „Sonntag“? Ausschlafen? Gemütliches Frühstück? Tatort?
Für Christen ist der Sonntag der erste Tag der Woche, der Tag Gottes. Ein Tag, der sich gerne von allen anderen Wochentagen absetzen soll, vielleicht durch mehr Zeit für sich und die Familie, aber eben auch durch Zeit für und mit Gott.
Unsere Sonntagsgedanken sind wöchentliche Impulse von unterschiedlichen Menschen, meist zu den Schrifttexten des jeweiligen Sonntags. Lassen Sie sich inspirieren und machen Sie Ihren Sonntag zu einem besonderen Tag!

Sonntagsgedanken März 2025
Lk 9, 28b-36
Es gibt manchmal Situationen oder Ereignisse, bei denen wir die Dingen plötzlich in einem anderen "Licht" sehen. Um einen solchen Moment geht es heute im Evangelium. Es erzählt von der "Verklärung" Jesu. Die Jünger sehen Jesus nun in einem anderen Licht. Sie sehen und erfahren auch einmal deutlich, wer er eigentlich und in Wirklichkeit ist: Gottes geliebter und auserwählter Sohn. Und dieser "lichte" Moment wird ihr weiteres Leben, ihren weiteren Weg prägen.
Christian Adolf
Lk 4, 1-13
An diesem Sonntag beschreibt der Evangelist Lukas, wie der Teufel Jesus in Versuchung führt, ohne Erfolg. Der Teufel versucht es mit drei Versprechungen, die für Menschen immer wieder verlockend sind: Macht, Besitz und Anerkennung. Wer möchte nicht gerne "mächtig" sein? Wer will nicht gerne Dinge "besitzen" oder tut Dinge, damit er oder sie Anerkennung dafür bekommt? Vielleicht kann ich in den kommenden Tagen einmal darauf achten, welcher Verlockungen mich reizen. -- Jesus widersteht all diesen weltlichen Verlockungen. Er weiß sich von Gott gesandt und seinen Plänen verpflichtet.
Christian Adolf
Lk 6, 39-45
Im Evangelium dieses Sonntags spricht Jesus in vielen Bildworten, die alle in den Schlusssatz münden: "Wovon das Herz überfließt, davon spricht sein Mund." - Übersetzt heißt das vielleicht so viel wie: Was mein Herz prägt und erfüllt, das wird auch mein Sprechen und Handeln prägen. Jesus möchte, dass wir Menschen "guten Herzens" sind, die sich auf ihn und auf seine Worte ausrichten. Aus dem "guten Herzen" heraus folgt dann fast natürlich ein Sprechen und Handeln im Geiste und Sinne Jesu.
Christian Adolf
Sonntagsgedanken Februar 2025
Lk 6, 27-38
Das sind schon herausfordernde Aufträge, die Jesus im heutigen Sonntagsevangelium formuliert: Die Feinde lieben; dem, der mich schlägt, auch noch die andere Wange hinhalten. Darin steckt die Aufgabe, über die scheinbar eigenen Grenzen hinaus zu gehen, weil auch Gottes Liebe zu den Menschen ohne Maß und Grenze ist. Und weil diese maßlose und bedingungslose Liebe der Schlüssel sein kann zu einem anderen Miteinander in Familie, Kirche, Gesellschaft und Welt: ohne Berechnung, ohne Erwartungen und Bedingungen. Das ist im alltäglichen Tun sicherlich eine Herausforderung, aber vielleicht gelingt es mir, hier und da über meinen Schatten, über meine Grenzen zu springen.
Christian Adolf
Lk 6, 17.20-26
Jesus steht für eine andere Weltordnung. Das wird in den Seligpreisungen mehr als deutlich. Er steht deutlich auf der Seite jener, deren Lebensperspektiven nicht die aussichtsreichsten und positiven sind. Sie preist er selig, während er die damals einflussreichen und etablierten Menschen warnt: "Weh euch!" -- Hier wird eine andere Weltordnung deutlich. Die überkommenen Maßstäbe werden abgelöst. Davon soll auch ich mich ansprechen lassen, um nicht allzu satt, reich und zufrieden durchs Leben zu wandeln, sondern immer auch im Blick zu behalten, was Gottes Maßstab und Ordnung ist.
Christian Adolf
Lk 5, 1-11
Da kommt dieser Jesus zu den erfahrenen Fischern und bittet sie um etwas, das eigentlich sinnlos erscheint: Am hellichten Tag die Netze noch einmal auszuwerfen, obwohl Simon und seine Freunde bereits die ganze Nacht ohne Ergebnis auf dem Wasser unterwegs waren. "Auf dein Wort hin" lassen sich Simon und die anderen Fischer darauf ein. Und siehe da: Die Netze sind voll, so voll, dass sie zu reißen drohen. Vielleicht kann dieses "auf dein Wort hin" auch ein Wort meines Alltags werden: Dort, wo ich eingefahrene Wege verlasse oder feste Meinungen aufgebe; dort, wo ich mich auf Gottes Worte und Wege einlasse, ohne zu wissen, wohin sie führen. Und möglicherweise erlebe ich dann auch Erstaunliches...
Christian Adolf
Lk 2, 22-40
Das Gesetz des Mose schrieb damals den Juden vor, ein neugeborenes Kind innerhalb einer bestimmten Frist in den Tempel zu bringen. Maria und Josef tun dies und treffen auf Hanna und Simeon, zwei ältere Menschen, die sofort spüren, dass dieses Kind kein gewöhnliches Kind ist. Sie stimmen ihr Loblied an. Dieses Fest "Darstellung des Herrn" lässt nochmal an Weihnachten erinnern. Jesus ist das "Licht, das die Heiden erleuchtet", so wie Simeon es im Evangelium sagt. Früher endete mit diesem Fest der Weihnachtskreis und Weihnachtsbäume, Krippen wurden abgebaut.
Christian Adolf